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LISA EDI

Äpfel und Birnen kann man bekanntlich nicht miteinander vergleichen. Die österreichische Fotografin Lisa Edi tut es dennoch – und erschafft in ihrem Bild eine scheinbar perfekte Einheit aus den beiden Früchten. Mit der Idee, Äpfel und Birnen zu verbinden, steht sie bei Weitem nicht allein da. Bereits in den 80er Jahren wurde am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln ein Hybrid aus Apfel und Birne entwickelt. In ihrer Fotoserie ‚Beyond Category‘ stellt sie eine ganze Reihe alltäglicher Konzepte auf den Kopf, indem sie kuriose Kombinationen ­erschafft – zum Beispiel zwischen Stricknadeln und Gummischlangen, die an die Stelle der Wolle treten.

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QUALLEN

Die strahlenden Lichtreflexe, die sich in dieser sonderbaren Gestalt spiegeln, sehen auf den ersten Blick unwirklich aus. Auf den zweiten Blick zeigt sich das Bild einer Qualle, die beinahe schwerelos scheint. Wie bei vielen transparenten Tieren ist ihre Durchsichtigkeit ihre Waffe gegen Feinde. Das Licht, wie auch hier im Foto, bricht sich in ihrem Körper und verwirrt Fressfeinde ebenso wie mögliche Beute. Ihr Körper hat zwei hauchdünne Zellschichten, die Außenhaut sowie die Innenhaut. Zwischen diesen beiden Häuten liegt die Mesogloea, ein gallertartiges Gewebe, denn Quallen bestehen zu 99 Prozent aus Wasser. An der TU Wien arbeiten Forscher übrigens an einem Verfahren, um auch andere Arten transparent zu machen. So erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über deren Biologie und Innenleben.

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WILLIAM MILLER

Was zunächst wie die Nahaufnahme eines rotbraunen Diamanten wirkt, war einmal ein alter, ausrangierter Farbnegativfilm. Bis ihm der New Yorker Künstler William Miller für sein 2014 entstandenes Projekt „Surface Tension“ ein neues Leben verlieh. Dafür zerknüllte, zerschnitt und faltete er willkürlich 100 Rollen Farbnegativfilm eines abgebrochenen Fotoprojekts. Dadurch gelang es ihm, etwas völlig anderes zu schaffen: skulpturale, mystische Objekte, die den Betrachter durch ihre unkonventionelle Wiedergeburt auf ganz neue Weise faszinieren.

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HANDARBEIT IM HOCHOFEN

Viele Lagen von Materialien und isolierenden Stoffen: Aramide oder Imide, außen Aluminium. Diese Anzüge können eine Temperatur von 1.000 Grad aushalten. Ein Schutz für Stahlkocher.

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SAATGUTTRESOR IN SVALBARD

Im derzeit größten Saatguttresor der Welt lagern rund 1,2 Millionen Samenproben von mehr als 4.000 verschiedenen Pflanzenarten aus 249 Ländern der Welt.

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SCHNEIT ES IM WELTRAUM?

Zumindest stürmt und regnet es. Allerdings kein Wasser, sondern Materie­teilchen, die von der Sonne weggeschleudert werden. Die Europäische Weltraumorganisation beobachtet solche Wetterkapriolen im Weltraum sehr genau, um Schäden zu vermeiden. Bei einem Sonnensturm schickt die Sonne geladene Teilchen Richtung Erde, die empfindliche Satelliten zerstören können.

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DEEP DREAM GENERATOR

Die abgebildete Schafherde ist das Produkt einer Technologie namens „Neural Style Transfer“. Das Verfahren funktioniert so: Zwei Bilder werden dekonstruiert, indem sie durch ein Netzwerk laufen, das zuvor darauf trainiert worden ist, Objekte in Bildern zu erkennen. Diese werden in verschiedene Schichten aufgedröselt. Daraus wird ein neues Bild konstruiert. Das Ergebnis ist beispielsweise ein Selfie, das wie ein berühmtes Gemälde aussieht – oder eine Schafherde mit expressionistischem Touch.

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ALESSANDRO PUCCINELLI

Weil sich alle meine künstlerischen fotografischen Werke mit dem Ozean beschäftigen, verbringe ich viel Zeit an Stränden. Dort sehe ich, wie jedes Jahr mehr Plastik angespült wird und im Sand liegen bleibt. Viele Menschen haben sich daran gewöhnt. Für meine Fotoserie „I Travelled the Seven Seas and I’m still Alive“ habe ich deswegen Plastikmüll von verschiedenen Stränden der Toskana aufgesammelt, sie ins Fotostudio gebracht und ein Licht verwendet, das an Werbung für Schmuck erinnert.

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PEP VENTOSA

Der kollektive Schnappschuss ist eine Hommage an die dauerhafteste Form der Fotografie. Das Bild, auf das Sie gerade schauen, ist eine Zusammenstellung von Dutzenden solcher Schnappschüsse, die im Laufe der Jahre aufgenommen, von mir gefunden und dann übereinandergeschichtet wurden. So lange, bis irgendwann eine neue Abstraktion entsteht: als Würdigung unseres kollektiven Gedächtnisses.