Das Zukunftsmagazin von TÜV SÜD

KLEINE SCHRITTE FÜR EIN GROSSES ZIEL

—— Um eine Kreislaufwirtschaft nachhaltig möglich zu machen, ist noch viel Arbeit nötig. Dabei geht es darum, dass Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen. TÜV SÜD-Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Bussmann über tägliche Herausforderungen und den Wert kleiner Schritte.

BUSSMANNS NOTIZEN ———— Es ist eine Mammutaufgabe: Bis zum Jahr 2050 will die EU in ihren Mitgliedsstaaten die Voraussetzungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft schaffen. Dieser Zeitraum mag lang erscheinen – es würde sich aber um eine grundlegende Transformation unseres Wirtschaftens handeln, wenn Rohstoffe nicht nur abgebaut, verarbeitet und genutzt, sondern flächendeckend über Recycling wieder in industrielle Prozesse überführt werden.

Dass ein Engagement rund um die Circular Economy ökologisch höchst sinnvoll ist, steht außer Frage: Allein in der EU fallen aktuell jährlich rund 2,3 Milliarden Tonnen Abfälle an. Der Großteil davon im Baugewerbe, im Bergbau und in der Industrie. Rund 180 Kilogramm Verpackungsmüll produziert im Schnitt jede EU-Bürgerin und jeder EU-Bürger, von denen weniger als die Hälfte recycelt wird. Mit rund 20 Test- und Zertifizierungsverfahren für sämtliche relevanten Prozesse der Kreislaufwirtschaft arbeitet TÜV SÜD mit daran, dass der Recyclinganteil steigt. Unser Leistungsspektrum umfasst die Vorbereitung zur Wiederverwendung über das Recycling oder die sonstige Verwertung von Produkten oder Abfällen bis hin zur Prüfung und Bestätigung von Quoten, um Greenwashing zu vermeiden.

Große Bedeutung hat die Frage der Wiederverwendung und -verwertung gerade bei Schlüsseltechnologien für den grünen Umbau unserer Wirtschaft, wie Batterien für Elektrofahrzeuge, Hardwarekomponenten oder Solarmodule. Hier an Lösungen mitzuarbeiten, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch Sinn machen, ist auch für TÜV SÜD eine Herausforderung.

Dass wir selbst mit gutem Beispiel vorangehen, zeigen unsere eigenen Konzerninitiativen. Nur zwei Beispiele: Unsere IT-Hardware wird grundsätzlich nach dem Ende der Nutzung für eine weitere Verwendung aufbereitet. Gleichzeitig arbeiten wir daran, in unserem gesamten Geschäftsbetrieb den Anteil der verwertbaren Abfallmenge am Gesamtmüll zu steigern.

All das sind kleine Schritte. Aber auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Ich bin davon überzeugt, dass sich jeder kleine Einsatz lohnt – und TÜV SÜD wird auch in Zukunft seinen Teil dazu beitragen.
DR. JOHANNES BUSSMANN ist seit Anfang des Jahres Vorstandsvorsitzender der TÜV SÜD AG.

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