WAS FÜHLEN ROBOTER, WENN SIE AUSGESCHALTET WERDEN?

Wahrscheinlich genau so wenig, wie wenn sie angeschaltet sind. Davon zumindest gehen die meisten Robotikexperten aus, auch wenn immer wieder von „empathischen Maschinen“ die Rede ist. Die KI-Ethikerin Joanna Bryson hält es für Täuschung und Manipulation, wenn manche Firmen oder Forscher behaupten, Roboter könnten Trauer, Angst oder Schmerz dank entsprechender Sensoren „empfinden“. Anthropomorphe Maschinen, die dem Menschen optisch nachempfunden sind, werden allerdings immer besser darin, Emotionen zu simulieren – und sie per Emotionsanalyse aus Gesichtern zu lesen.
Mit der verständnisvoll nickenden Roboterblondine Elenoide erforschen Wissenschaftler der TU Darmstadt zum Beispiel, wie Menschen auf Roboterkollegen in Büros reagieren. Elenoide bestätigt Erkenntnisse aus anderen Studien: Wir neigen dazu, menschenähnliche Roboter wie Menschen zu behandeln – manchmal sogar besser. Statt Konsumenten „aus Marketinggründen vorzugaukeln“, Roboter fühlten ähnlich wie Menschen, sei „Aufklärung und Transparenz, was die Maschinen wirklich können“ entscheidend, mahnt Martina Mara, Professorin für Roboterpsychologie am Linz Institute for Technology.