SMALL MODULAR REACTORS (SMR): KERNKRAFTWERKE VOM FLIESSBAND
—— Kleiner, günstiger, sicherer. Das versprechen diverse Projekte die Mini-Kernkraftwerke in Serie bauen wollen. Steht eine Renaissance der Kernkraft im Kleinformat bevor?
Die Moleküle, auf denen die bislang wirksamsten Impfstoffe gegen die Coronapandemie basieren, sind gerade einmal ein paar Nanometer groß: ein Strang von Nukleotiden, wie sie millionenfach in den Zellen unseres Körpers existieren. Die Rede ist von Boten-Ribonukleinsäuren, kurz mRNS – oder englisch: mRNA. Die winzigen Zellbausteine transportieren Kopien genetischer Information aus unserer DNA zu anderen Zellen. Hat die mRNA ihren Botendienst erfüllt, wird sie vom Körper abgebaut.
Neu entwickelte Coronaimpfungen nutzen diese Botenfunktion aus. Denn das Virus dringt mit sogenannten Spikeproteinen in menschliche Zellen ein und vermehrt sich dort. Die Impfungen enthalten daher genau jenen Teil der Erbinformationen des Coronavirus als mRNA, das den Bauplan der Spikeproteine steuert. Einmal gespritzt, gelangt die künstlich hergestellte mRNA in die menschlichen Zellen, woraufhin diese Spikeproteine des Coronavirus baut.
Unser Immunsystem reagiert, bildet Antikörper und ist gegen einen Angriff des echten Virus geschützt. Die große Hoffnung: Nach ähnlichem Prinzip könnte die mRNA-Technologie auch gegen Krebs eingesetzt werden. Das Asklepios Tumorzentrum in Hamburg nimmt an einer weltweiten Studie teil, in der die Therapiemöglichkeiten von mRNA-Wirkstoffen gegen Darmkrebs untersucht werden.
„Bei vielen Tumorarten könnte die Spritze als Vorbeugung dienen, damit der Krebs nach der Bekämpfung nicht wiederkommt.“
Den Patienten wird dabei mittels mRNA-Botenstoff der Bauplan für ein bestimmtes Zielprotein ihres eigenen Tumors gespritzt. „Dadurch lernt das Immunsystem, welche Proteine es in Zukunft zerstören muss“, erklärt Arnold.
Das Potenzial der mRNA-Technologie in der Bekämpfung von Viren und Tumoren schätzt Arnold als hoch ein. An der Technologie werde schließlich schon einige Jahre geforscht. „Lange Zeit bestand das Problem darin, dass die mRNA nicht unversehrt bis an die Zielzelle vordringen konnte, das wurde nun durch schützende Fettkapseln behoben“, sagt er. Seine Prognose für die Zukunft ist entsprechend optimistisch. „Ich bin mir recht sicher, dass es künftig noch mehr mRNA-Impfstoffe geben wird.“