FLEXIBLES LERNEN GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL
—— Neue Chancen auf dem Bildungsmarkt: Mikronachweise in Form von Fort- und Weiterbildungen gelten als die Zukunft und versprechen kurzfristige Spezialisierung. Doch noch fehlen Standards.
Lawinenairbags sind in einen speziellen Rucksack integriert. Einmal ausgelöst, vergrößern sie das Volumen einer Person. Dadurch sollen Wintersportler auf der Lawine „schwimmen“, anstatt in sie hineingedrückt zu werden. Aktiviert wird der Airbag durch Ziehen an einem Griff. Dadurch wird eine Stickstoffpatrone ausgelöst, die ihn aufbläst. Relativ neu auf dem Markt sind Airbags, bei denen statt einer Gaskartusche ein elektrisches Gebläse gestartet wird.
Wintersportler sollten beim Kauf darauf achten, ein Produkt zu wählen, das das blaue TÜV SÜD-Oktagon trägt. Das Siegel bestätigt, dass der Rucksack gemäß DIN EN 16716, der europäischen Norm für Lawinenairbagsysteme, geprüft wurde. Dabei werden die Systeme sowohl im Labor als auch unter Realbedingungen im Schnee getestet.
Wie viel ein solcher Airbag wirklich bringt, war lange Zeit umstritten. Fest steht, dass er das Risiko einer Verschüttung verringert oder zumindest die Verschüttungstiefe reduziert. Die jüngste unabhängige Studie ist von 2014. Sie ergab, dass ein aufgeblasener Airbag das Sterberisiko durch eine potenziell tödliche Lawine von 22 auf 11 Prozent senkt. Ein Airbag verhindert also die Hälfte aller Todesopfer.
Forscher gehen davon aus, dass durch den Klimawandel Lawinen häufiger auftreten. Die Zahl der Opfer in den Alpen schwankt dabei von Saison zu Saison stark. Im langfristigen Mittel sind es um die 100 Todesfälle. Ob und wie Lawinen entstehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa dem Aufbau der Schneedecke oder den verschiedenen Schneeschichten.
Ein Airbag sollte immer nur ein zusätzliches Mittel sein, um sich gegen Lawinen zu schützen. Das Risiko, von einer Lawine überrascht zu werden, lässt sich mit guter Vorbereitung bereits stark verringern. Wer auf angelegten Pisten unterwegs ist, muss in der Regel wenig Angst vor Lawinen haben. Denn um die Pisten zu schützen, werden Lawinen vorab gesprengt, umgeleitet oder durch spezielle Zäune aufgehalten. Wer abseits von Pisten unterwegs ist, sollte seine Tour im Vorfeld gut planen und unter anderem auch den aktuellen Lawinenlagebericht in die Vorbereitung einbeziehen. Sonde, Lawinenpiepser und Schaufel gehören zur Pflichtausrüstung.
Seit 2017 gibt es eine EU-Norm für Lawinenairbags: Sie müssen ein Mindestvolumen von 150 Litern haben und spätestens fünf Sekunden nach dem Auslösen ihr maximales Volumen erreichen. Kommt die Lawine zum Stillstand, bevor der Airbag voll aufgeblasen ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, verschüttet zu werden.