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WIE GROSS IST DIE PERFEKTE ORGANISATION?

TEXT ANNA GAUTO

—— Anthropologe Robin Dunbar beschreibt die Faktoren, die bei der Kalkulation eine Rolle spielen.

150 Personen groß. Das ist zumindest die maximale Kapazität an sozialen Kontakten, die das menschliche Gehirn laut dem britischen Anthropologen Robin Dunbar verarbeiten kann. Bis zu dieser Größe kann es sich merken, wer die jeweiligen Personen sind, woher man sie kennt, was sie tun. Bei größeren Gruppen wird außerdem die Beziehungspflege schwierig. Auch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mitglieder gegenseitig unterstützen.

Ab etwa 150 Personen verwässert außerdem die Identifikation mit einem gemeinsamen Ziel. In Konzernen mit mehreren tausend Mitarbeitern sollten demnach die Geschäftseinheiten nicht weit über 150 Personen liegen. Für die Teams darin gelten wieder andere Größen – abhängig vom jeweiligen Ziel. Allerdings zeigt die Forschung, dass ab fünf bis sechs Personen der Ringelmann-Effekt einsetzt. Die Leistung der einzelnen Gruppenmitglieder wächst nicht mehr proportional mit der Gruppengröße, sondern nimmt ab: Mitglieder, deren persönlicher Beitrag nicht mehr identifizierbar ist, lehnen sich zurück – andere kompensieren und leisten mehr.

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