Das Zukunftsmagazin von TÜV SÜD

WERDEN WIR IN ZUKUNFT GEDANKEN LESEN KÖNNEN?

TEXT THOMAS SCHMELZER

—— Seit den 1970ern blicken Forscher fasziniert auf die Vorstellung einer Gehirn-Computer-Schnittstelle. Die Idee wird allmählich Realität und mittlerweile träumen Visionäre von Gedankenübertragung – doch wie wird die Gesellschaft auf diese Art von Technologie reagieren?

Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, wie es klingt, auch wenn es sicher noch etwas dauern wird. Seit den 1970er-Jahren wird an Gehirn-Computer-Schnittstellen geforscht, seit Mitte der 1990er werden die Mikrochips immer leistungsfähiger. Glaubt man dem israelischen Zukunftsforscher Yuval Noah Harari, könnten in 20 bis 50 Jahren Gehirn und Computer über direkte Schnittstellen fast nahtlos miteinander kommunizieren.

Mit seiner Firma Neuralink will Tesla-Gründer Elon Musk genau diese Forschung nun revolutionieren. Geht es nach ihm, sollen Menschen nicht nur ihren Tesla per Gedanken herbeirufen oder Spiele direkt im Gehirn zocken, sondern sich mithilfe seiner Hirnimplantate auch austauschen können, ohne ein Wort miteinander zu sprechen. Thomas Stieglitz, Professor für Biomedizinische Mikrotechnik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hält die von Neuralink entwickelte Schnittstelle für „innovativ“, wie er dem Magazin „Mixed“ sagte. Ob die Vision der Gedankenübertragung tatsächlich Wirklichkeit wird, hängt allerdings nicht nur von Forschungsgeldern ab – sondern vermutlich auch von der Akzeptanz der Gesellschaft.

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