EINE GLÜCKLICHE VERKETTUNG
—— Am 1. Januar 2023 tritt das Lieferkettensorgfalts-pflichtengesetz in Kraft und viele kleinere Unternehmen sind nicht vorbereitet. Dabei wird es höchste Zeit, auch weil auf EU-Ebene schon die nächste Regulierung wartet.
„Additive Manufacturing (AM), oder 3-D-Druck, ist eine relativ junge Technologie, die in den vergangenen 10 bis 15 Jahren große Fortschritte gemacht hat und mittlerweile in vielen Branchen genutzt wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: Gegenüber herkömmlichen Fertigungsverfahren wie Gießen oder Fräsen sind den Designs eines AM-Produkts kaum Grenzen gesetzt. Die Herstellung kann dezentral erfolgen – wo immer eine entsprechende Maschine steht – und man kann problemlos Einzelstücke anfertigen. Diese Vorteile machen die Technologie auch für den medizinischen Bereich interessant. Gearbeitet wird meist mit Metall-, Kunststoff- oder Keramikpulvern, die schichtweise aufgetragen und mithilfe von hochenergetischen Laserstrahlen verbunden werden. Anwendungsbereiche liegen immer dort, wo individuell angefertigte Prothesen, Implantate oder Orthesen nötig sind:
„Vom neuen Gebiss über künstliche Hüft- und Kniegelenke bis zu Schienen bei Brüchen ist alles möglich.“
Jeder Hersteller, der ein Medizinprodukt auf den Markt bringt, kann dies nur innerhalb eines strengen Regelwerks tun. Damit soll sichergestellt werden, dass Produkte wirksam und unbedenklich sind. Das gilt auch für alles, was mittels AM hergestellt wird. Daher ist es besonders wichtig, dass die Hersteller auf Qualität in der Fertigung achten. Das fängt bei den passenden Maschinen und Materialien an und endet bei qualifizierten Mitarbeitenden. Auch beim Design eines Produkts gibt es viel zu beachten, zum Beispiel damit es später auch wirklich zu 100 Prozent sterilisiert werden kann. Mit meinem Team unterstütze ich Hersteller mit Trainings und Weiterbildungsangeboten und habe umfangreiche Guidelines erstellt, die ihnen helfen, die hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Noch in diesem Jahr wird ein QM ISO-Standard für AM veröffentlicht, an dem ich mitgewirkt habe. Auf seiner Basis können sich Hersteller dann zertifizieren lassen – alles, damit Medizinprodukte den Menschen wirklich helfen und ihnen ein besseres Leben ermöglichen.“