Das Zukunftsmagazin von TÜV SÜD
Zwei Hände halten eine Miniatur-Kamera vor Schachbrettmuster

EINBLICK:

—— „Eine Welt ohne Verkehrstote ist die Vision.“

„Autonomes Fahren gehört zu den Technologien, die unser Leben in Zukunft ganz erheblich prägen werden. Dabei geht es nicht nur um Komfort, sondern vor allem um Sicherheit. Das konkrete Ziel der Technologie lautet nicht umsonst Vision Zero, also eine Welt ohne Verkehrstote. Bei TÜV SÜD entwickeln wir für genau dieses Ziel die passenden Methoden, um selbstfahrende Fahrzeuge sicher auf die Straße zu bringen. Wir bewerten etwa die funktionale Sicherheit der Fahrzeuge oder prüfen die IT. Außerdem testen wir die Fahrzeuge auf der Straße – sowohl in realen Fahrversuchen als auch in virtuellen Umgebungen.

Portrait von Christian Gnandt, der in die Kamera blickt, die Hände in den Hosentaschen und vor einem Fahrerassistenzsystem steht.
CHRISTIAN GNANDT Bereichsleiter Hochautomatisiertes Fahren bei TÜV SÜD

Bei einem unserer letzten Projekte haben wir die Sicherheit der automatisiert fahrenden Fahrzeuge von Mobileye in Deutschland bewertet. Das Unternehmen setzt vor allem auf ein Kamerasystem, mit dem sich Autos autonom bewegen können. Dafür müssen die Kameras wie auf dem abgebildeten Foto genau kalibriert werden, um die Verzerrung der Linse auszugleichen. Am besten funktioniert das mithilfe eins Schachbrettmusters. Seit Sommer 2020 rollen die Wagen von Mobileye schon durchBayern, derzeit sitzt aber noch ein Sicherheitsfahrer im Auto und kann im Notfall eingreifen. Außerdem dürfen die Wagen nicht schneller als 130 Stundenkilometer fahren. Neben solchen konkreten Projekten arbeiten wir in Standardisierungsgremien mit und können dort die Sichtweise von TÜV SÜD einbringen. So lernen wir auch die künftigen Regularien kennen und können unsere Methoden anpassen. Das hört sich abstrakt an, ist aber für die Praxis extrem wichtig. Da geht es dann um Fragen wie: Was passiert nach einem Update der Software? Oder wie sieht die Hauptuntersuchung von morgen aus? Oft arbeiten wir auch mit Regierungen direkt zusammen, um die Rahmenbedingungen für die Hauptuntersuchung der Fahrzeuge von morgen zu schaffen. Alle Ansätze haben aber eins gemeinsam: Wir wollen die Vision Zero Realität werden lassen. Das treibt mich auch persönlich jeden Tag an.“

Fahrerassistenzsystem im Kofferraum eines Wagens von Mobileye.
Mitarbeiter des Labors bei einem Workshop. Einer kniet neben Kamera, der andere hält eine Platte mit Schachbrettmuster. Im Hintergrund stehen zwei Wagen mit geöffneten Kofferräumen.
MOBILE EYE Das israelische Unternehmen ist eine Abteilung von Intel und entwickelt Fahrerassistenzsysteme. Die Bilder zeigen den Kofferraum eines Wagens von Mobileye und Mitarbeiter des Labors bei einem Workshop.

FOTOS

Mobileye (Kamerasystem/Labor), Florian Schneider (Porträt)

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