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Illustration einer Person in der MRT Röhre. Auf dem Rücken liegend, den Kopf zur Seite geneigt, trägt die Person ein rosa-farbenes Gewand. Sie ist von Dunkelheit umgeben.

AB IN DIE RÖHRE

TEXT NILS WISCHMEYER
FOTO MICHAŁ BEDNARSKI

—— Ein MRT ist für viele Menschen nur eine große Röhre, in der es laut klackt und bei der am Ende irgendwie Bilder entstehen. Doch wie funktioniert das Gerät tatsächlich, das die Ärzte in den menschlichen Körper schauen lässt? Eine vereinfachte Erklärung.

Was bedeutet „MRT“ eigentlich?

MRT ist die Abkürzung für Magnetresonanztomografie. Darunter versteht man ein bildgebendes Verfahren, das es erlaubt, Schichtbilder des menschlichen Körpers zu machen. Eingesetzt wird die MRT bei Untersuchungen zum sogenannten Weichteilgewebe, wozu beispielsweise das Gehirn, die Brüste oder die Nieren zählen. Auch Gelenke oder Bandscheiben können sich Ärzte so anschauen, beispielsweise bei dem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall. Im Unterschied zu anderen bildgebenden Verfahren, wie etwa dem Röntgenstrahlen, nutzt die MRT keine Strahlung.

Illustration von Kugeln, durch die jeweils ein Strich verläuft, der eine Achse symbolisiert. An der Seite der Kugel ist jeweils ein Pfeil zu sehen, der die Drehrichtung der Teilchen anzeigt.

STARTPUNKT:

Ein erwachsener Mensch besteht zu rund 60 Prozent aus Wasser. In den Körperteilen sind viele Wasserstoffprotonen zu finden, die sich um sich selbst drehen, sprich, sie haben einen „Spin“. Solange es kein externes Magnetfeld gibt, bewegen sich nun zahlreiche Teilchen völlig willkürlich umher, und zeigen in ganz unterschiedliche Richtungen, während sie sich weiter um die eigene Achse drehen. 

Illustration von zwei Gruppierungen von Kugeln. Die obere Kugelgruppe ist jeweils mit einem Pfeil versehen, der in eine Richtung zeigt und die untere Kugelgruppe weist jeweils Pfeile in die entgegengesetzte Richtung auf. Die Gruppen sind durch einen Querstrich voneinander getrennt.

SCHRITT 1:

Die MRT erzeugt ein starkes, externes Magnetfeld. Das hat zur Folge, dass sich alle Protonen entlang des Magentfeldes ausrichten, entweder in die gleiche Richtung – oder in die genau umgekehrte. Vereinfacht gesagt: Entweder die Protonen schauen wie Gäste in einem Zug in Fahrtrichtung nach vorn oder nach hinten, aber nicht nach oben, unten oder zu den Seiten. 

Illustration von zwei Gruppierungen von Kugeln. In die oberen Kugelgruppe befinden sich unterschiedlich-große Kugeln. Zwei davon sind grün. Deren Pfeile weisen in anderen Richtungen als der Rest der Gruppe, außerdem ist ein Pfeil an der Seite eingezeichnet, der eine Rotationsbewegung markiert. Die untere Kugelgruppe besteht aus unterschiedlich-großen Kugeln, deren Pfeile alle in eine Richtung zeigen.

SCHRITT 2:

Im zweiten Schritt wird ein Hochfrequenzimpuls in den Körper des Menschen geschickt, der auch Radiofrequenzimpuls genannt wird. Das geschieht über die sogenannten Magnetspulen im MRT. Dieser Impuls führt dazu, dass die Teilchen Energie aufnehmen und gewissermaßen zur Seite kippen.

Illustration von zwei Gruppierungen von Kugeln. In die oberen Kugelgruppe befinden sich unterschiedlich-große Kugeln. Zwei davon sind grün. Von ihnen gehen gezackte Striche ab, außerdem ist ein Pfeil an der Seite eingezeichnet, der eine Rotationsbewegung markiert. Die untere Kugelgruppe besteht aus unterschiedlich-großen Kugeln, deren Pfeile alle in die zur oberen Gruppe entgegensetzte Richtung zeigen.

SCHRITT 3:

Nun stoppt der Impuls, die Protonen richten sich wieder auf das erste Magnetfeld aus. Bei dieser Ausrichtung geben die Teilchen ein klein wenig Energie in Form von Hochfrequenzsignalen ab, die dann für den letzten Schritt entscheidend sind. 

Illustration eines Screens auf dem sich ein Kopf im Profil befindet.

DAS ENDE:

Eine Antenne fängt die Signale auf, im Computer wird daraus ein Bild für die Ärztin oder den Arzt zusammengesetzt. So entsteht je nach Körperteil und Beschaffenheit ein Schichtbild des Menschen.

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